Winterwandern mit Kindern: 6 Tipps für unvergessliche Abenteuer im Schnee

Es ist ein kalter Wintermorgen, die ersten Sonnenstrahlen tanzen über die verschneiten Felder, und unsere Schritte knirschen leise im frisch gefallenen Schnee. Die Augen unserer Kinder leuchten, für sie ist die weiß angezuckerte Landschaft jedes Mal eine magische Verwandlung der Natur.

Seit wir Kinder haben, gehören Winterwanderungen zu unseren liebsten Outdoor-Aktivitäten in der kalten Jahreszeit. Warum? Sie sind nachhaltig, kosten kaum etwas und schenken uns etwas Unbezahlbares: intensive und bewusste Familienzeit voller unvergesslicher Momente: Ob Spurensuche im Schnee, Schneeflocken mit der Zunge auffangen, lustige Rodelrennen, Eiszapfen lutschen oder eine spontane Schneeballschlacht – draußen unterwegs zu sein, bedeutet, die Welt wieder mit Kinderaugen zu entdecken und den Winter dabei in all seinen Facetten zu erleben.

In diesem Artikel möchten wir euch zeigen, wie ihr Winterwandern mit Kindern entspannt und unvergesslich gestaltet. Mit den richtigen Tipps und ein bisschen Vorbereitung wird jeder Ausflug zum Abenteuer – und vielleicht entdeckt ihr dabei auch euer ganz eigenes Winterwonderland.

Die richtige Tourenplanung:

Winterwanderungen mit Kindern machen unglaublich viel Spaß – wenn sie gut geplant sind. Plane am besten kurze und einfache Touren, denn das Gehen im Schnee ist anstrengender als auf trockenem Boden. Außerdem sind die Tage im Winter kürzer, sodass Pausen und die Rückkehr vor Einbruch der Dunkelheit bedacht werden müssen.

Eine Wanderung mit Süd-Ausrichtung ist ideal, da die Sonne für angenehmere Temperaturen sorgt. Ein guter Ausgangspunkt für Familien sind präparierte Winterwanderwege, da sie leichter begehbar sind. Aber auch unpräparierte Wege sind mit Kindern möglich, solange sie breit genug und nicht zu steil sind. Ein weiteres Plus ist eine Route, die an einer Hütte mit Winterbetrieb vorbeiführt: Dort können kalte Finger und Zehen aufgewärmt werden, während Kakao und Kaiserschmarrn für neue Energie sorgen.

Unser Profitipp: Wählt eine Strecke, die ihr mit dem Schlitten hinunterfahren könnt. Das ist nicht nur ein Riesenspaß, sondern auch eine tolle Belohnung für den Aufstieg! Einige unserer Lieblingstouren findest du auch hier: 5 geniale Winter-Wanderungen mit offenen Hütten

Wetter und Sicherheit 

In den Bergen kann das Wetter schnell umschlagen. Bevor ihr alles zusammenpackt und euch auf den Weg macht, schaut unbedingt noch einmal auf die Wettervorhersage und die Schneebedingungen. Ein kurzer Blick auf die Webcam in eurem Zielgebiet hilft, die aktuelle Lage einzuschätzen. So könnt ihr Kleidung und Ausrüstung anpassen oder die Tour bei Bedarf umplanen.

Tipp: Achtet immer auf Pisten- und Wegsperrungen vor Ort und checkt sicherheitshalber die Lawinenwarnstufe bevor ihr loszieht! Infos gibt’s z.B. beim European Avalanche Service

Tee und Brotzeit – immer dabeihaben 

Auch wenn ihr eine Einkehr in einer Hütte plant: Packt immer ausreichend Proviant ein. Kinder werden gerade im Schnee oft schnell hungrig und brauchen Energienachschub. Eine Thermoskanne mit warmem Tee spendet nicht nur Wärme, sondern hilft auch gegen den Durst, den der kalte trockene Wind mit sich bringt.

Aber auch für den Fall, dass wir es nicht bis zur Hütte schaffen, umkehren müssen oder wir trotz Öffnungszeitencheck vor verschlossener Tür stehen (alles schon passiert!) haben wir immer genügend Jause dabei.

Die richtige Kleidung für Winterabenteuer mit Kindern 

Wie in der Übergangszeit ist der Zwiebellook auch im Winter unverzichtbar. Wandern im Schnee kann schweißtreibend sein, und die Temperaturunterschiede zwischen Sonnen- und Schattenseiten des Weges sind oft enorm. Während größere Kinder beim Aufstieg schnell ins Schwitzen kommen, frieren kleinere in der Kraxe, weil sie sich kaum bewegen.

Wir setzen daher konsequent auf Layering, um flexibel auf Temperaturwechsel reagieren zu können:

Baselayer: Merinowolle ist unser Favorit. Sie reguliert die Körpertemperatur, leitet Schweiß nach außen und bleibt auch nach einem langen Tag geruchsneutral.

Midlayer: Fleecejacken halten warm und sind leicht.

Outerlayer: Wind- und wasserdichte Jacken schützen vor den Elementen.

Nicht vergessen: Mütze, Loopschal, Handschuhe und wasserfeste, warme Schuhe. Bei klirrender Kälte und Sonnenschein sind zudem Kälteschutzcreme (machen wir einfach selber: DIY Kälteschutzbalsam), Sonnencreme (LSF 50+) und eine Sonnen- oder Skibrille mit UV-Schutz unverzichtbar. So seid ihr perfekt für die klare, kalte Winterluft gerüstet.

Rodel, Grödel, Schneeschuhe: Die richtige Ausrüstung 

Für uns sind Rodel oder Bobs die absoluten Must-haves. Erstens könnt ihr müde Kinder darauf ein Stück ziehen, und zweitens macht das Hinunterrodeln den Rückweg zum Highlight. Wenn ihr abseits präparierter Wege unterwegs seid, sind Schneeschuhe eine gute Alternative – es gibt sie auch für Kinder! Bei eisigen Bedingungen empfehlen wir Grödel, die für sicheren Halt auf rutschigen Wegen sorgen.

Pausen und Zeit zum Spielen lassen

Winterwandern mit Kindern soll vor allem Spaß machen. Lasst euch Zeit, um Schneeballschlachten zu machen, Tierspuren zu entdecken oder einfach nur das Glitzern des Schnees zu beobachten. Ob ihr euer Ziel erreicht, ist zweitrangig. Der Spaß zählt, nicht die Kilometer!

Viel Freude beim Winterwandern, Rodeln und Genießen!

Noch mehr Stories, Ideen und Know-How zum Draußensein mit Kindern lest ihr am Blog von Kristina & Tom: www.adventuremo.de oder auf ihrem Instagram-Account: @adventuremo.de