Warum verwendet VAUDE Mischgewebe bzw. Blends?
Werden zwei oder mehrere Faserarten, etwa Baumwolle und Polyester in einem Material kombiniert, spricht man von Mischgewebe. Damit meint man aber meistens auch Materialien, die gestrickt sind, wie für T-Shirts oder Fleece. Ein Fachbegriff in der Textilbranche dafür ist „Blend“, das englische Wort für Mischung.
Was sind die Vorteile und Nachteile von Mischgewebe?
Vorteile von Mischgewebe:
Durch die Mischung von verschiedenen Fasern, können unterschiedliche Materialeigenschaften in einem Gewebe kombiniert werden beziehungsweise etwaige Nachteile einzelner Fasern ausgeglichen werden. Gerade bei Funktionsbekleidung ist das wichtig. Hier geht es häufig darum, dass ein Bekleidungsstück die Feuchtigkeit vom Körper wegtransportiert, schnell trocknet, robust und zum Beispiel auch dehnbar ist und sich leicht pflegen lässt - solche Eigenschaften bieten vor allem Kunstfasern.
Naturfasern dagegen punkten mit natürlichen Eigenschaften, wie einer angenehmen Haptik, wärmen besonders angenehm oder sie fühlen sich einfach gut auf der Haut an. Außerdem stammen sie aus nachwachsenden Rohstoffen, das ist ein Umweltvorteil, sofern sie, wie bei uns üblich, aus umweltfreundlichem Anbau stammen, also beispielsweise Biobauwolle verwendet wird.
Nachteile von Mischgewebe:
Der große Nachteil von Mischgewebe kommt erst am Produktlebensende zum Tragen: Mischgewebe ist schwer zu recyceln. Ideal wäre, wenn Textilien nicht im Abfall landen, sondern recycelt werden. Das passiert momentan erst mit weniger als 1 Prozent aller Textilien. Es gibt aber mittlerweile viele Ansätze, das zu ändern: Es sollen branchenweite Sammelsysteme entstehen, um Textilien wie Mischgewebe in großem Stil recyceln zu können und daraus anschließend im Sinne einer echten Kreislaufwirtschaft wieder neue Textilien herzustellen.
Solange es noch kein funktionierendes Textilrecyclingsystem gibt, ist aber am wichtigsten, das Produkte langlebig sind und möglichst lange in der Nutzung gehalten werden. Denn jedes Produkt, das nicht neu hergestellt wird, spart wertvolle Ressourcen. Indem du Produkte gut pflegst und wenn nötig auch mal reparierst, trägst du zum Klima- und Umweltschutz bei.
Hier kommt Mischgewebe bei VAUDE zum Einsatz
Kunstfasern und Naturfasern
Die Kombination aus Kunst- und Naturfasern wie Polyester mit Baumwolle oder Polyester mit Wolle sind bei VAUDE häufige Mischgewebe. Die Naturfaser einerseit bietet einen hohen, natürlichen Tragekomfort und fühlt sich angenehm an.
Die Kunstfaser andererseits macht das Mischgewebe robuster, verleiht ihm mehr Form und die für Sport- und Outdoorbekleidung wichtigen funktionellen Eigenschaften wie Atmungsaktivität, Feuchtigkeitstransport und schnelle Trocknung. Außerdem gleicht die Kunstfaser mögliche Nachteile von Naturfasern aus: Wolle scheuert zum Beispiel recht schnell durch, das kennst du vielleicht von Wollsocken. Durch die Kombination von Wolle mit einer Kunstfaser kann also auch die Lebensdauer deines Produktes erhöht werden.
Stretch: die Mischung für hohe Bewegungsfreiheit
Bei Bikehosen ist es zum Beispiel besonders wichtig, dass der Stoff elastisch ist, damit die Hose bequem und gut sitzt und gleichzeitig eine hohe Bewegungsfreiheit bietet. Hierfür werden Kunstfasern wie Polyester oder Polyamid mit Elastan gemischt. Es handelt sich also um ein Kunstfaser-Mischgewebe.
Ebenfalls als Kunstfaser-Blend kann man die Mischung innerhalb einer Faserart bezeichnen, etwa Polyester mit recyceltem Polyester. Durch den recycelten Anteil verbrauchen wir keine neuen Ressourcen, weshalb wir bei der Produktentwicklung auch diesen Weg stets berücksichtigen. Da recyceltes Polyester teilweise noch nicht ganz dieselben Eigenschaften wie neu gewonnenes Polyester hat, mischen wir beides.
Wie schafft man den Melange-Effekt?
Bei Mischgewebe gibt es hinsichtlich des Färbens zwei Möglichkeiten: einfarbig oder ein Muster beziehungsweise einen Melange-Effekt schaffen. Will man ein einfarbiges Produkt, färbt man die Fasern in der gleichen Farbe. Man kann aber auch mit den Fasern spielen und nur einen färben oder jeden in unterschiedlichen Farben. Dadurch schafft man eben ein Muster oder den bekannten Melange Effekt.
Mischgewebe waschen
Hinsichtlich der Pflege gibt die anfälligste Faser den Ton an. Heißt beispielsweise: Obwohl die Kunstfaser robuster ist, muss man das Produkt genau wie reine Baumwoll-Produkte waschen. Das ist dann aber auch schon im Pflegeetikett berücksichtigt und erklärt.
Mit Kaffeesatz gegen Schweißgeruch
Wer Sport macht, schwitzt - muss aber nicht unangenehm riechen. Wir bei VAUDE verzichten bei Anti-Odor-Ausrüstung auf chemische Zusätze wie z. B. Silberionen, sondern setzten bei einigen Produkten auf einen ganz natürlichen Wirkstoff – Kaffee! Kaffee verfügt über außergewöhnliche Geruchskontrolleigenschaften.
Doch von vorne: Schweiß selbst riecht fast gar nicht. Der schlechte Geruch entsteht, wenn Hautbakterien ihn zersetzen. Und hier kommt S.Café® ins Spiel. Bei der Garnherstellung wird dem recycelten Polyester auch recycelter Kaffeesatz beigemischt. Genauer gesagt, das extrahierte Öl und Wasser des Kaffeesatzes. Bei diesem patentierten Verfahren bleiben die Eigenschaften des Kaffees im Garn erhalten und absorbieren so beim Tragen die unangenehmen Gerüche. Zudem reflektiert das hochfunktionelle Garn die UV-Strahlung und transportiert Feuchtigkeit ab.
Und das Tolle dabei: Wir schonen Ressourcen und schützen so die Umwelt. Bei der Pflege gibt es nichts Spezielles zu beachten; du kannst die Produkte mit S.Café® ganz normal waschen.
Material ist eben nicht gleich Material
Du siehst also, dass die Welt der Kleidung schon längst nicht mehr nur aus Polyester oder Baumwolle besteht. Durch Mischgewebe bzw. Blends bieten sich viele Möglichkeiten. Je nach Einsatzbereich und persönlichem Gefühl bietet sich ein anderes Material an. Überlege, was dir wichtig ist, hinterfrage das Herkömmliche und genieße die Zeit in der Natur.
