MTB fahren im Winter: Das rät VAUDE Athlet Andi Wittmann

Wie du dein Mountainbike einwinterst, das musst du auf anderen Seiten recherchieren. Denn auch oder vor allem im Winter macht Mountainbiken einfach zu viel Spaß, als dass man es sein lassen sollte. Der Meinung ist auch Andi Wittmann, VAUDE Athlet.

"Es steht und fällt mit der richtigen Ausstattung", sagt er im VAUDE Podcast "Inside Outdoor" im Gespräch mit Ben. Seine Tipps dazu und wie für Andi Traumbedingungen für eine Winter-MTB-Tour aussehen, erfährst du im Podcast und in diesem Blog-Beitrag. 

Was ist die beste Fahrradbekleidung im Winter?

Beim Thema Mountainbiken im Winter fallen schnell Begriffe wie "wasserdicht", "Isolation" oder "Imprägnierung". In einem anderen Blogpost haben wir bereits erklärt, was diese Begriffe eigentlich bedeuten und worauf es bei der Kleidung ankommt, wenn man im Winter MTB fährt.

Auf seinem YouTube-Kanal stellt Andi Wittmann sein Bekleidungs-Konzept für den Winter vor:

 

Ein VAUDE Winter-MTB-Highlight zeigt Andi Wittmann in diesem Video:

Mit der richtigen MTB-Technik und Fahrrad-Ausrüstung sicher durch Schnee und Eis

"Schnee ist tückisch: Sobald man zu schnell ist, geht es dahin", warnt Andi Wittmann. Ihm zufolge ist es daher wichtig, immer vorausschauend zu fahren und seine Geschwindigkeit zu kontrollieren. Außerdem brauche die Bremse, um auf Temperatur zu kommen und ihre volle Leistung zu bringen.

Hinsichtlich der Fahrrad-Ausstattung sollte das Augenmerk vor allem auf den Reifen liegen: Sie sind die einzige Kontaktfläche zwischen MTB und Boden und müssen zusätzlich Lenkbewegungen, Brems- und Antriebskräfte übertragen.

Ist es rutschig, hilft es bereits, den Reifendruck etwas abzusenken. Auf diese Weise bekommen die Reifen  mehr Auflagefläche und Anpassungsfähigkeit an den Untergrund. Obacht: Bei den meisten Fahrradreifen steht auf der Flanke eine Angabe mit dem Minimaldruck, den man nicht unterschreiten sollte.

Zwei Mountainbiker fahren über einen Wurzelteppich, der mit Raureif überzogen istZwei Mountainbiker fahren über einen Wurzelteppich, der mit Raureif überzogen ist
Sonne und Schnee - so macht Mountainbiken Spaß. Foto: Moritz Attenberger

 

Sind Spikereifen beim Mountainbiken im Winter sinnvoll?

Noch besser funktionieren natürlich spezielle Winter- und Ganzjahresreifen fürs Fahrrad, bei denen das Profil und die Gummimischung komplett angepasst sind: Diese Reifen weisen griffige Lamellenprofile und eine weichere Gummimischung auf. Dadurch verzahnen sich die Reifen hervorragend mit dem Untergrund.

Solche Reifen leisten sowohl bei herbstlicher Regenschmiere als auch bei Schnee gute Dienste und rollen nur ein bisschen schlechter als Sommerreifen. Wer häufig auf Eis oder hartgepresstem Schnee unterwegs ist, kann zu sogenannten Spikereifen greifen. Bei ihnen verbessern kleine Schrauben im Reifenprofil den Grip. Andi Wittmann rät allerdings von Spikereifen ab: "Da macht man meiner Meinung nach viel kaputt. Und es bringt nur bei Eis etwas - bei Nässe greifen sie nicht.

Ein Mountainbiker springt über einen verschneiten TrailEin Mountainbiker springt über einen verschneiten Trail
Auch im Winter zieht es einige Mountainbiker in die Luft. Foto: Christoph Laue

Nach der Tour ist vor der Tour

Eine Empfehlung hat Andi Wittmann dann noch: "Benutzt auf jeden Fall Flatpedals. Cleats eisen schnell zu und im Winter rutscht man schnell; da ist es besser, wenn man den Fuß schnell auf den Boden absetzen kann."

Der Grundsatz "Nach der Tour ist vor der Tour" gilt besonders beim Winter-Mountainbiken: "Salz ist der Tod", sagt Andi Wittmann. Überlege dir deshalb vorher, wie du das Salz wegbekommst, vor allem von der Kette, der Schaltkassette, dem Schaltwerk und -blatt. Und stelle dein Fahrrad ins Haus. "In der Kälte wird sonst alles zäh", erklärt Andi Wittmann und meint damit zum Beispiel Bremsen, Lager und Federelemente.

Die besten Bedingungen für Mountainbike-Fahrten im Winter

"Eis und zehn Zentimeter Schnee obendrauf sind Traumbedingungen. Da kann man schön mitm Fahrrad powdern", sagt Andi Wittmann. Ein weiterer Pluspunkt: "Wenn der Boden gefroren ist, macht man ihn am wenigsten kaputt." Denn genau wie im Sommer schadet es den Wegen, wenn sie matschig sind und man auf ihnen MTB fährt. Das fördert die Erosion.

Ein Mountainbiker fährt durch eine verschneite SchneelandschaftEin Mountainbiker fährt durch eine verschneite Schneelandschaft
Andi Wittmann hat Spaß aufm MTB im Schnee Foto: Andreas Jacob

Gerade währen der kurzen Wintertage kann eine Feierabendtour oder die Heimfahrt von der Arbeit schnell zum "Nightride" werden. Als "Nightrides" bezeichnet man umgangssprachlich MTB-Fahrten im Dunklen. 

So steht die DIMB zu "Nightrides"

Naturschützer*innen kritisieren, dass man dabei die Ruhepausen der Tiere unterbricht. Die Deutsche Initiative Mountainbike (DIMB) hat deshalb in ihren "Wegeregeln" festgelegt: "Verlasse rechtzeitig zur Dämmerung den Wald, um die Tiere bei ihrer Nahrungsaufnahme nicht zu stören." Im Winter sind Störungen für die Tiere im Winterschlaf lebensgefährlich. Denn aufzuwachen und zu fliehen, kostet sie viel Energie. Energie, die ihnen für den Rest des Winters fehlt.

Im Podcast sprechen Ben und Andi auch über "Nightrides". "Das macht keinen Spaß", sagt Andi. "Egal, wie gut die Lampe ist, man sieht nicht anständig". Lieber gehe er am Wochenende auf Tour oder mache mal früher Feierabend. 

Eine andere Möglichkeit zum Biken im Winter stellen Pumptracks dar: Sie sind bis in die dunklen Abendstunden hinein geöffnet und sogar gelegentlich beleuchtet. Und Grundlagen wie Kurvenfahren und das richtige Verlagern des Körperschwerpunkts kann man dort bestens lernen und perfektionieren.

Andi Wittmann zu Gast im VAUDE-Podcast