Das Gute liegt so nah: BIO-Schurwolle vom Bodensee.

Unsere Natur und wir Menschen brauchen sie – zur Landschaftspflege, zur Erhaltung der Artenvielfalt und als Nutztiere: Die Rede ist von Schafen. Die Schäferei ist eine jahrhunderte alte Kulturtechnik, die bis heute fortgeführt wird. Doch die Schäfer*innen haben es nicht immer einfach. Warum das so ist, welche Vorteile regionale Schurwolle bietet und welche Lösungsansätze es gibt, erklären wir euch hier am Beispiel von Schäfer Dan Blumer aus der Bodenseeregion. 

Funktional und nachhaltig: Einheimische Wolle 

Wolle ist für die Outdoor- sowie Bekleidungsindustrie eine nachhaltige, natürliche Alternative zu Synthetik oder Daunen. Sie schützt vor Kälte und ist als hochfunktionale Naturfaser biologisch abbaubar. Daher setzen wir bei VAUDE auf lavalan® Wollisolation aus einheimischer Bio-Wolle – doch dazu später mehr.

Schafherden sind von großer Bedeutung für unsere Landschaftspflege. Sie erhalten Grünflächen, besonders in Lagen, die schwer zu bewirtschaften sind. So auch in unserer Region: Am Bodensee sind die Weiden nicht eben, sondern oftmals abschüssig und mit Maschinen nicht zu erreichen. An so einem Ort besuchen wir Schäfer Dan Blumer, der seine Schafherde bei Öhningen hütet.

Portrait von Dan Blumer bei Sonnenaufgang auf der Höri.Portrait von Dan Blumer bei Sonnenaufgang auf der Höri.
Dan Blumer, seit der Kindheit Berufsschäfer auf der Höri. Bild: Hari Pulko

»Seit meinem vierzehnten Lebensjahr gehört meine Leidenschaft der Landschaft auf der Höri und meinen Schafen.«

Schäfer Dan Blumer aus der Bodenseeregion

Dan Blumer ist Berufsschäfer und liefert Schurwolle aus biologischer Tierhaltung für unsere VAUDE Produkte mit lavalan® Wollisolation . Seit seiner Kindheit nennt er eine Schafherde sein Eigen, die aktuell aus etwa 250 Muttertieren besteht. In Spitzenzeiten sind es bis zu 600 Tiere, wenn viele neue Lämmer geboren wurden. In unmittelbarer Grenznähe zur Schweiz führt er seine Schafherde rund um den Oberen Salenhof, auf etwa 600 Metern über dem Meeresspiegel. Blumers Betrieb umfasst rund 70 Hektar Land. Er produziert sein Futter selbst und setzt auf Biobetrieb. Das hat einen höheren Flächenbedarf pro Muttertier zur Folge. Er hat uns eindrucksvoll vermittelt, wie wichtig die Schäferei für den Naturschutz ist und warum wir regionale Schurwolle wertschätzen sollten.

Als Biobetrieb verzichtet Dan Blumer auf Medikamentenprophylaxe sowie Herbizide. Sein Motto: Ökonomie und Ökologie zu vereinen, was nicht immer einfach ist, denn “bio” braucht oftmals mehr Zeit und Dürreperioden sind stärker spürbar. 

Schafe als Landschaftspfleger

Eine Schafherde ist die natürlichste Form der Landschaftspflege. Werden Grünflächen von Schafen beweidet, sorgen die Tiere mit ihren Hufen dafür, dass die natürliche Humusschicht im Boden stabilisiert wird, anders als bei der Maschinenbewirtschaftung. Mit jedem Tritt erfolgt eine natürliche Nachsaat, der Mutterboden wird gefestigt. Zusätzlich verschleppen die Schafe Gräser und Kräuter gleichmäßig an geschädigten Flächen. So wird für zahlreiche Tiere ein Lebensraum erhalten. Ein weiterer Vorteil der wolligen Landschaftspfleger: Sie sind leicht und verursachen in Hanglagen keine Trittschäden. Ohne die Beweidung durch Schafe würden die Grünflächen innerhalb kürzester Zeit stark verbuschen und wir hätten überall Urwald. 

SchwarzkopfschafSchwarzkopfschaf
SchafherdeSchafherde
Dan Blumers Mutterschafe sind Merino und Schwarzkopf. Bilder: Hari Pulko

Die Herausforderungen der Schäfer*innen

Schafe erzeugen nicht nur Fleisch: Einmal im Jahr müssen sie geschoren werden und hinterlassen einen beträchtlichen Berg an Wolle. Bei Dan Blumers Herde kommen so pro Jahr rund 700 Kilo Wolle zustande. Bisher war dies für ihn ein Defizit, weil die Schur teurer ist als das Wollgeld. In seinen Anfangszeiten als Schäfer gab es noch die deutsche Wollverwertung mit deutschen Spinnereien und Verarbeitungsbetrieben. Als diese dann abgewandert sind, hat er versucht, seine Wolle zu kompostieren, was jedoch scheiterte. Die Vögel freuten sich über das gefundene Nistmaterial, aber auch fünf Jahre später hat Blumer immer noch Wolle auf seinen Futtermittelackern ausgegraben: “Einfach ein unverwüstliches Produkt.”

Nun verkauft er seine Wolle an einen Wollhändler, der sich für möglichst hohe Handelspreise engagiert. In Krisenzeiten wird das immer schwerer, weil Kunstfaser einfach unschlagbar günstig ist. Für viele Schäfer in Deutschland bedeutet das: Die Wolle kommt in den Müll – Entsorgung statt Wertschöpfung. 

Schäfer mit Hütehund vor seiner Schafherde.Schäfer mit Hütehund vor seiner Schafherde.

Schäfer*innen in Deutschland: die harten Fakten

Die Zahl der Schäfer*innen und Schäfereibetriebe in Deutschland sinkt – das lässt sich nicht leugnen. Laut dem Förderverein der Deutschen Schafhaltung existieren kaum noch Schäfer*innen und vor allem fast keine Wanderschäfer*innen mehr in Deutschland. 2016 gab es noch 18.000 Schafhalter*innen und 989 Berufsschäfer*innen. Zwischen 2010 und 2016 mussten 13 Prozent der erwerbsmäßigen Betriebe aufgeben. Auch die Zahl der gehaltenen Mutterschafe und die Größe der bewirtschafteten Fläche hat sich um rund 15 Prozent verringert.

Wie können wir den Wert der Wolle stärken? 

Auch für Schäfereibetriebe gilt: wachsen oder weichen. Der “Fluch”, wie Dan Blumer es ausdrückt, liegt darin, dass die Schäferei nur schwer mechanisierbar ist. Schäfer sein bedeutet: viel körperliche Arbeit, ein hoher Aufwand pro Muttertier sowie tägliche Kontrollen. Die immer kleiner werdenden zusammenhängenden Gründlandstrukturen hierzulande erschweren die Wanderschaft. Hindernisse für Wanderschäfer*innen sind Obstkultur, Ackerbau, Sonderkulturen sowie Straßen. Ein weiterer Wermutstropfen ist das immer stärkere Unverständnis der Menschen, wenn die Schafherde vorübergehend einen Verkehrsweg blockiert.

Das schwarze Schaf namens Preisdumping ist in Blumers Region auch wegen der Nähe zur Schweiz besonders spürbar. Dort werden die Landwirte von der Regierung unterstützt, wenn sie Land in Deutschland kaufen oder pachten. Es gilt: Hauptsache billig, egal woher. 

Was unternimmt die Politik gegen schwarze Schafe?

Wir haben unseren Schäfer gefragt: Was muss man tun, um den Wert der Wolle zu stärken? Das Problem: Wolle zählt in der EU nicht zur Landwirtschaft, sondern als Gewerbeabfallprodukt und wird daher nicht subventioniert. Insgesamt muss für die gesamten landwirtschaftlichen Produkte sowie für Wolle eine ganz andere Wertschätzung stattfinden. Der Wollpreis muss den Aufwand der Schafschur mindestens abdecken. Zwar hat die Politik bemerkt, dass die Zahl der Muttertiere in Deutschland nicht weiter absinken darf und sich mithilfe einer Prämie pro Muttertier bemüht, die Herden auf dem aktuellen Stand zu halten, aber laut Dan Blumer handelt es sich um einen Tropfen auf dem heißen Stein. Es ist ein Versuch im gesamten Agrarstrukturwandel, der Erfolg ist jedoch fraglich. Für die Schäfer*innen ist es schwer vorstellbar, wie man Neulinge auf diese Art und Weise für einen schönen, aber anstrengenden und schwer kalkulierbaren Beruf begeistern kann.

Neugeborene Lämmchen müssen manchmal mit der Flasche aufgezogen werden bis sie stark genug sind. Bild: Hari Pulko

lavalan®: Wollwattierung Made in Germany

Die Bio-Wolle von Dan Blumer wird zu lavalan®-Isolation verarbeitet und für unsere VAUDE-Produkte eingesetzt. ​​lavalan® ist Wollisolierung Made in Germany und setzt auf 100 Prozent natürliche, nachwachsende Rohstoffe: Schurwolle und Mais. Dabei macht sich lavalan® alle positiven Eigenschaften von Wolle zu nutze: Sie kann Feuchtigkeit aufnehmen, wieder abgeben und ist durch das Wollfett wasserabweisend. Daher ist lavalan® Wollwattierung nicht nur atmungsaktiv, sondern trocknet auch schnell und hält selbst im nassen Zustand warm. Außerdem wirkt Wolle temperaturregulierend: Sie schützt durch den kühlenden Effekt vor Überhitzung und wirkt geruchsneutralisierend. Das macht lavalan®-Produkte zu einem idealen Begleiter für Outdoor-Aktivitäten. Unsere VAUDE-Produkte mit lavalan® Sport-Isolation weisen durchschnittlich 85 Prozent Wollfasern auf und sind besonders funktional und langlebig.

Herrenmodel mit VAUDE Wanderjacke hält Schurwolle in die Kamera.Herrenmodel mit VAUDE Wanderjacke hält Schurwolle in die Kamera.

Schurwolle bietet ein ideales Körperklima beim Wandern

Gemeinsam für mehr Wertschätzung

Damit die Schäferei eine Zukunft hat, ist es wichtig, ihren Wert für den Landschaftsschutz anzuerkennen und vermehrt auf lokale Rohstoffe zu setzen. Regional, saisonal und bio kaufen – auch bei Wolle. Gemeinsam mit Lavalan® gehen wir von VAUDE einen Schritt in diese Richtung und verhelfen Schäfer*innen wie Dan Blumer zu der Wertschätzung, die ihnen zusteht. Zusammenhalten für määähr Nähe!

Schäfer mit Schafherde bei Sonnenaufgang mit Sicht auf den Bodensee.Schäfer mit Schafherde bei Sonnenaufgang mit Sicht auf den Bodensee.
Die einzigartige Naturlandschaft auf der Höri bleibt uns dank Schäfer und Schafe erhalten. Bild: Hari Pulko

Unsere Bekleidung mit lavalan® Wollisolation:

Wandergenuss mit Isolationen aus Bio-Schurwolle vom Bodensee. Bild: Hari Pulko

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