Hinter den Kulissen der VAUDE Amare Babytrage:
Vor Kurzem hat bei uns ein neues Produkt das Licht der Welt erblickt: die Babytrage Amare von VAUDE. Unsere
ist keine Kraxe, sondern eine weiche, ergonomische Tragehilfe für kleine Babys ab der Geburt. Bis zu dieser Premiere für VAUDE war es ein langer und aufregender Weg. Wie die Amare Babytrage entstanden ist und wie viel Herzblut in diesem Produkt für unsere Kleinsten steckt, erzähle ich euch hier aus meiner Sicht als Rucksack-Designerin.Wie es zu der VAUDE Amare Babytrage kam
Verantwortung ist das, was VAUDE-Geschäftsführerin Antje von Dewitz und ihr ganzes Team antreibt. Wir finden Unternehmertum bedeutet, bei unserem Handeln auch die Auswirkungen auf die Menschen und die Umwelt im Blick zu haben. Deshalb haben wir 2010 Green Shape, als eigenes Nachhaltigkeitslabel ins Leben gerufen. Seitdem ist viel passiert - der Anteil der Green Shape Produkte in unserer Kollektion ist Jahr für Jahr steil gestiegen und die von Anfang an strengen Kriterien für Green Shape werden kontinuierlich weiterentwickelt und verschärft. Dieses Jahr streben wir eine externe Akkreditierung für Green Shape als Umweltstandard an. Nach nun schon über 10 Jahren blicken wir stolz auf unsere Green Shape-Erfolgsgeschichte.


Auf der Suche nach einer ergonomischen und sportlichen Babytrage
Der Auslöser für die Entscheidung, eine eigene Babytrage im Hause VAUDE zu entwickeln, war meine persönliche Erfahrung mit Babytragen. Als Produktdesignerin für Rucksäcke und frischgebackene Mama war ich 2015 unzufrieden mit dem Angebot für Babytragen, vor allem, wenn man den Nachwuchs auf längeren Wanderungen mitnehmen möchte und generell sportlich unterwegs ist. Die Träger und Bauchgurte der Babytragen, die es damals auf dem Markt gab, konnten dem Vergleich mit gut sitzenden Rucksäcken nicht standhalten. Und auch die Funktionen wie Längenverstellbarkeit, Belüftung und Verstaumöglichkeiten waren im direkten Vergleich zu Rucksäcken eher unbefriedigend.
Diese Erfahrung nahm ich als Anstoß, diese Lücke auf dem Babytragen-Markt zu füllen. So fiel bei VAUDE die Entscheidung, eine eigene Babytrage zu entwickeln – denn was einen gut sitzenden, funktionalen
ausmacht, das wissen wir.

«Unsere Rucksack-Kompetenz wollten wir uns bei der Konzeption einer Babytrage zunutze machen.»
Startschuss für die Amare Babytrage
Unser Ziel war es, mit der Entwicklung der Amare Babytrage allen aktiven und naturverbundenen Eltern die Möglichkeit zu bieten, gemeinsam mit Baby Herz an Herz unsere lebenswerte Welt zu entdecken. Natürlich in gewohnter VAUDE-Qualität schadstofffrei und zertifiziert mit unserem Green Shape-Standard.
Im Kreativworkshop sammelten wir Ideen, Visionen und Ziele für unsere Babytrage. Dazu holten wir uns zahlreiche Fachfrauen und -männer an Bord: Trageberaterinnen, Experten aus dem Kraxenverleih, unbefangene Mütter, die nicht mit VAUDE in Verbindung stehen sowie Personen aus dem Bereich Marketing und Produktdesign, die seit mehr als 20 Jahren
sowie Babytragen entwickeln. Mit möglichst vielen verschiedenen Blickwinkeln wollten wir die Bedürfnisse von Trageeltern und Baby vollständig abbilden.



Spannende Einblicke: Zusammenarbeit mit der Trageschule
Aus diesem Grund besuchten eine Technikerin und ich eine Schulung der Trageschule Hamburg Das ist eine der renommiertesten Trageschulen Deutschlands, die Trageberater*innen ausbildet sowie Zertifizierungen für Babytragenhersteller vergibt. Dort erwarteten uns geballte Informationen über jede Menge Mitbewerber auf dem Babytragenmarkt sowie auch darüber, wie man Babys ergonomisch trägt. Auch die psychologische Bedeutung des Tragens ließen wir uns näherbringen – ein rundum spannender Einblick.


Hürden bei der Entwicklung der Amare Babytrage
Natürlich war die Entwicklung unserer Babytrage nicht immer ein Gipfelsturm, sondern eher eine Berg- und Talfahrt. Für unser Team war es eine enorme Herausforderung, unsere bisherigen Vorstellungen von Ergonomie beizubehalten und ein Produkt zu entwickeln, das für Männer und Frauen gleichermaßen passend ist und das auch vor dem Bauch getragen werden kann. Babys werden ab Geburt vor dem Bauch getragen, da ihr ganzer Körper und vor allem der Kopf dort besser gestützt wird und sie dort vor zu vielen Reizen besser geschützt sind. Diese Trageposition war uns von der Rucksack- und Kraxenentwicklung bisher fremd und hat uns vor ganz neue Schwierigkeiten gestellt.






Eine ergonomische Babytrage für alle Körperformen – geht das?
Bisher haben wir bei VAUDE unterschiedliche Rucksäcke für Männer oder Frauen entwickelt, um so noch besser auf unterschiedliche Körpergrößen und -formen einzugehen. Auch geschlechtsspezifische Unterschiede in der Anatomie wie beispielsweise ein breiteres Becken und schmalere Schultern berücksichtigen wir bei unseren Rucksäcken. Für die Babytrage sollte es nun aber auf einmal ein Produkt für alle Körperformen sein, das sowohl auf dem Rücken als auch auf dem Bauch getragen werden kann. Eine Riesen-Herausforderung, der wir uns gestellt haben. Bei diesem Schritt sind zum Beispiel die patentierten Snake-Shape-Schulterträger der Amare Babytrage entstanden.






Das große Probekuscheln: Die Amare Babytrage im Praxistest
Ein ganz wichtiger Schritt bei der Entwicklung der Babytrage war die Testphase. Wir haben das gesammelte Wissen aus dem Workshop und der Trageschulung sowie unsere jahrelange Erfahrung in der Rucksackentwicklung auf Prototypen übertragen. Diese selbstgenähten Prototypen – und davon gab es unendlich viele! – durften dann unsere Mitarbeiter*innen mit ihren Kindern testen. In dieser Phase wurden die Prototypen der Babytrage immer wieder verbessert und weiterentwickelt.
Anschließend stand das Feintuning hinsichtlich der unterschiedlichen Körperformen auf dem Programm. Bei den umfangreichen Anproben haben wir die Prototypen der Tragen an großen, kleinen, schweren, leichten, männlichen und weiblichen Personen getestet sowie an Kombinationen, die sich daraus ergeben – zum Beispiel an einem kleinen, leichten Tragepapa.




Die letzten Schritte: Von den Babytragen-Mustern bis zum Onlineshop
Schließlich war es soweit, dass wir die ersten Muster in Vietnam in unseren Werkstätten nähen lassen konnten. Diese Muster mussten nun den Langtest bestehen. VAUDE Mitarbeiter*innen, aber auch Freunde sowie Bekannte durften die Babytrage über einen längeren Zeitraum ausgiebig testen: mit kleinen Babys und größeren Traglingen, zum Kuscheln und Trösten, im Alltag und bei sportlichen Wanderungen. Das hierbei gesammelte Feedback floss dann noch einmal in die Überarbeitung, bis letztendlich eine Produktproben an die Händler an die Verkäufer*innen ging.




Mein persönlicher Bezug zur Amare Babytrage
Als Rucksack-Designerin habe ich bei der Amare Babytrage die Projektentwicklung geführt. Es hat mir jede Menge Spaß gemacht, das Projekt von vorne bis hinten durchzuführen. Ich durfte von der Recherche über die Prototypenentwicklung, während der Testphase bis hin zu Video- und Fotoshootings hautnah dabei sein. Große Freude hat mir ebenfalls das aktive Mitwirken bereitet, als die Prototypen genäht und anschließend an eigenen und später fremden Kindern getestet wurden. Der direkte Draht zu den Nutzer*innen und Tester*innen der Babytrage war sehr erfüllend; ebenso wie die Tatsache, dass ich immer wieder handwerklich selbst aktiv werden konnte, wenn es Änderungen am Prototyp gab. Die persönliche Zusammenarbeit mit den Trageberater*innen und Expert*innen war einfach toll und letztendlich bin auch ich zur Expertin auf diesem Gebiet geworden. So ein persönlicher Entwicklungsschritt fühlt sich immer gut an.
Einen kleinen Wermutstropfen gibt es dennoch: Ich bin traurig, dass meine eigenen Kinder mittlerweile dem Tragealter entwachsen sind und ich die fertig entwickelte Babytrage nicht mehr nutzen kann.
Insgesamt war es eine tolle Erfahrung und ein richtiges Herzensprojekt. Es ist für mich und uns alle bei VAUDE ein Meilenstein, dass es nun eine sportliche Babytrage mit einem atmungsaktiven Tragesystem sowie kleinem Packmaß gibt, die dazu noch aus natürlichen, nachhaltige Materialien besteht und gut aussieht!




Babytrage richtig einstellen
Das gilt es für die optimale Sitzposition zu beachten.

